MOK Fulda. Kaum zu glauben, aber vor zwanzig Jahren herrschte in Deutschland eine schlimme Jugendarbeitslosigkeit. Besonders hart traf es Hauptschüler, die fast keine Chance hatten, einen Ausbildungsplatz zu finden. In Fulda taten sich deshalb im Jahr 2000 Stadt und Landkreis, IHK, viele Unternehmen und die Hauptschulen der Region zusammen. Im „Netzwerk Hauptschule“ und boten sie den Schülern im vorletzten Schuljahr zusätzlichen Nachmittagsunterricht auf freiwilliger Basis. Die Schüler lernten kaufmännisches Rechnen, bekamen Bewerbungstrainings, besuchten Betriebe um Ausbildungsplätze kennen zu lernen und konnten Kontakte zu möglichen Arbeitgebern aufbauen. 2001 wurde auch das MOK Fulda Kooperationspartner, die „Medienpädagogischen Tage Rhön“ bilden seitdem traditionell den Abschluss des Jahres: Alle Teilnehmer fahren für zweieinhalb Tage in ein Selbstversorgerhaus in Röderhaid und setzen sich intensiv mit Computer, Film, Fotos, Internet und Tablet auseinander. Die Vorführung der dort erstellten Medienprodukte ist der Höhepunkt der Zertifikatsverleihungen, die im Rahmen eines Festaktes zum Abschluss stattfinden.
Natürlich stellt sich jetzt zu Recht die Frage, warum es dieses Projekt immer noch gibt. Jugendarbeitslosigkeit ist in Arbeitskräftemangel umgeschlagen und Hauptschulen haben kaum noch Schüler. Heute nehmen deshalb auch Realschüler am Projekt teil und der Name wurde in „Netzwerk Schulen“ geändert. Der Schwerpunkt liegt jetzt sowohl bei den Schülern, die Betriebe und Ausbildungsberufe kennenlernen sollen, als auch bei den Betrieben, die Gelegenheit erhalten, sich den Teilnehmern als attraktive Arbeitgeber zu präsentieren. Nicht geändert haben sich die „Medienpädagogischen Tage Rhön“, denn Medienkompetenz ist heute wichtiger als je zuvor.
Bild: IHK Fulda / Netzwerk Schulen.
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