Newsletter
Medienprojektzentren Offener Kanal
Archiv aller Online-Ausgaben
Newsletter
Medienprojektzentren Offener Kanal
Ausgabe 1/2022 – 14. März 2022

Newsletter Ausgabe 1/2022 vom 14. März 2022    Medienprojektzentrum Offener Kanal Gießen: Darf's ein bisschen mehr sein? Zusatzqualifikationen für Referendare

Darf's ein bisschen mehr sein? Zusatzqualifikationen für Referendare

Medienprojektzentrum Offener Kanal Gießen: Darf's ein bisschen mehr sein? Zusatzqualifikationen für Referendare

MOK Gießen.

Zusätzliche Qualifikationen und Kompetenzen angehender Lehrerinnen und Lehrer sind für Schulen ein wichtiges Auswahl- und Einstellungskriterium. Das Angebot an Fort- und Weiterbildungen ist vielfältig und kann bereits in der Ausbildungsphase genutzt werden. So geschehen am 20. Juni 2017. Sechzehn angehende Lehrer/innen im Vorbereitungsdienst (LiVs) des Studienseminars Friedberg ergriffen die Chance, die vielfältigen Weiterbildungsangebote des Medienprojektzentrums Offener Kanal Gießen (MOK) zu nutzen. Drei Workshops standen zur Auswahl:

Ein Kommunikations- und Sprechtraining mit dem aussagekräftigen Titel „Atmen – sprechen – Schüler und Eltern erreichen‘. Ein Workshop mit der Trickboxx, bekannt aus dem KiKa, dem Kinderkanal von ARD und ZDF, und schlussendlich die Produktion eines Kurzfilms mit der hauseigenen Produktionstechnik des MOK Gießen.

 

Dass wir als Menschen sprechen können, liegt in der Natur der Sache. Allerdings stellt sich schnell die große Frage, ob das, was Pädagog/innen im Unterricht lehren bzw. zu vermitteln versuchen, auch ankommt, berührt und in Kopf und Herz hängen bleibt. Schüler/innen entscheiden in Bruchteilen von Sekunden, wem oder was sie gespannt zuhören wollen oder wem sie behände die Aufmerksamkeit entziehen und sich vermeintlich ‚Wichtigerem‘ widmen. Hier greifen die Inhalte des Sprech- und Kommunikationsseminars: Variantenreiches Sprechen durch Tempowechsel, Pausen, dem Variieren der Lautstärke, dem Setzen von  Pausen und dem gekonnten Einsatz von Mimik und Gestik. Weitere Seminarinhalte bildeten das Training der Sprechorgane, eine Sensibilisierung für das Atmen, Artikulationsübungen, nonverbale Kommunikation und eine Kurz-Rede, die mit der Kamera aufgezeichnet wurde. Die anschließende Evaluation durch die Workshopteilnehmer/innen und den Seminarleiter Andreas Zollenkopf (Medienpädagoge des MOK), offenbarte manche Schere zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung. Sie sensibilisierte für Stärken im Auftritt und vermeintliche Schwächen, die durch konkretes Üben gezielt vermindert werden können. Alles in allem ein Angebot, das bislang kein fester Bestandteil gegenwärtiger Lehrerausbildung ist und gerade deswegen von der Studienleitung als äußerst sinnvoll erachtet wird.

 

Im Rahmen eines Workshops mit der Trickboxx setzten die Referendare erdachte Kulissen, szenisches Spiel und Dialoge mit Bausteinen von Lego um. Genauso wie bei der Produktion des Kurzfilms, waren die angehenden Lehrer/innen herausgefordert, Handlungsabläufe anhand eines Storyboards umzusetzen. Nach einer Einführung in die jeweilige Produktionstechnik ging es schnell zur Sache. Ideenreichtum und kreatives Denken waren gefragt. Mit Legosteinen einen Trickfilm zu drehen ist an sich schon eine ziemliche Herausforderung. Dennoch: Mit Bravour meisterten die Workshopteilnehmer/innnen die Umsetzung ihrer Filmidee. Am Ende entstand ein Kurzfilm, der den Schultag eines Schülers von der Busfahrt zur Schule bis zum Weg nach Hause zeigt. Gekonnt nutzte die Kurzfilmgruppe die von Markus Immel (Medienpädagoge im MOK) vermittelten Inhalte in Bezug auf das filmische Erzählen. Welche Einstellungsgrößen gibt es? Wie dreht und schneidet man abwechslungs- und variantenreich? Was ist eine Kamerafahrt und wie erzähle ich meine Geschichte so attraktiv, dass der  Zuschauer mit Interesse am Ball bleibt?

 

Zufrieden und mit dem Gefühl, das Weiterbildung so richtig Spass machen kann, verließen die sechzehn Referendar/innen am Ende den Unteren Hardthof in Gießen. Die erfolgreiche Kooperation mit dem Studienseminar Friedberg besteht bereits seit drei Jahren und  wird auch künftig fortgesetzt.

  Zurück zum Newsletter